St. Georgskirche Ulm
Die St. Georgskirche wurde als Garnisonskirche 1902 – 1904 vom Baumeister Max Meckel erbaut und ist ein relativ später Kirchenbau der Neugotik. Bauherr war auf Initiative von Kaiser Wilhelm II das Deutsche Reich.
Zur damaligen Zeit war Ulm eine bedeutende Garnisonsstadt und sollte speziell den katholischen Soldaten als geistige und seelische Heimatstadt dienen. Nach den Wirren des 1. Weltkrieges nahm im evangelischen ehemals reichsstädtischen Ulm der katholische Bevölkerungsanteil rasch zu und so wurde ab 1920 die St. Georgskirche von der Zivilgemeinde mitgenutzt. Seit 1945 gibt es in Ulm keine Militärsgemeinde mehr und 1962 ging die Kirche in das Eigentum der St. Georgsgemeinde über.
Mittlerweile gehört die Kirche zu den 20 wichtigsten „besonderen Denkmälern“ in unserem Land.
Zum Baumeister Max Meckel ist anzumerken, dass seine Ausbildung zum „neugotischen Architekt“ über den Meister im Steinmetz- und auch Maurerhandwerk, den damaligen Kölner Dombaumeister Vinzenz Satz, erfolgte. Vinzenz Satz war ein Vorkämpfer für die Wiederentdeckung mittelalterlicher Kunstformen um die Mitte des 19. Jahrhunderts.
Max Meckel seinerseits zeichnet im Verlaufe seiner Schaffenskraft für über 50 Kirchenbauten verantwortlich.
Und die Entwürfe und Visionen dieser Baumeister wurden von den Steinmetzhütten ausgeführt. Die Vielseitigkeit und das Beherrschen genialer Bearbeitungsmethoden führten in diesen Steinmetzhütten zu einem Selbstbewusstsein, das über viele Jahrhunderte das Steinmetzhandwerk bis heute geprägt hat. Die Meister von damals verstanden es, diese besondere Stellung auch auf die Gesellschaft zu übertragen, indem sie ihre Kenntnisse geheim hielten und nur Gesellen, die im Dienste eines Meisters oder einer Bauhütte standen, wurden in die Geheimnisse des Steinmetzhandwerks eingeweiht.
In der heutigen Zeit ist das Steinmetzhandwerk weniger durch Geheimnisse geprägt als durch eine moderne, fundierte Ausbildung mit zeitgemässen Bearbeitungsmethoden, die offen mit den gestellten Aufgaben und Herausforderungen unserer Zeit umgeht.
Das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk ist heute Teil der Kultur-, Kunst- und Kreativwirtschaft im Rahmen der Handwerksorganisation. Dies jedoch mit einer sehr eigenständigen, nahezu eigenwilligen Positionierung zwischen Tradition und Moderne.
Es erfordert hohe Kreativität und fachliche Kompetenz, kraftvolles Zupacken ebenso wie Feingefühl. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn dieses Berufsbild zu Recht von Respekt und Anmut fürs Detail umgeben ist.
Im Bewahren von historischer Bausubstanz kann der Steinmetz über Generationen hinweg auf die überlieferte Erfahrung und Kompetenz der alten Meister zurückgreifen. Er ist heute in der Lage, Schäden, die infolge des Klimawandels und der Schadstoffbelastung in der Luft viel früher auftreten und den Steinen viel mehr zu schaffen machen als noch vor 100 Jahren, nachhaltig zu beheben. Dabei sind stets im Blickfeld wissenschaftliche Erkenntnisse im Hinblick auf Umweltschutz, Umweltverträglichkeit, Nachhaltigkeit aber auch die Wirtschaftlichkeit und Verhältnismässigkeit um die Langlebigkeit der restaurierten Werksteine und Bauwerke sicherzustellen.
In diesem Sinne führen wir als ausführender Steinmetzbetrieb die fachgerechte Restauration sämtlicher Steinmetzarbeiten an der St. Georgskirche in Ulm mit größter Sorgfalt und Kompetenz durch.
Für uns gilt der Leitspruch: Wenn´s für immer sein soll – dann Stein und das Handwerk der Steinmetzen und Steinbildhauer. Denn in jedem Stein ist durch seine Entstehungsgeschichte die Geschichte der Erde „verewigt“ und diese Geschichte ist für immer.